Chirurgische Verfahren
Liegt ein Bodymass-Index (BMI) (BMI Rechner Dr. Gesellschaft Adipositas) über 35 vor und ist die konservative Therapie ausgeschöpft stehen uns verschiedene operative Verfahren zur Verfügung mit denen wir dauerhaft und in großem Ausmaß das Gewicht reduzieren können. Wir bieten in unserem Zentrum die klassischen Verfahren der Adipositaschirurgie an. Hierzu gehören der Schlauchmagen (sog. Sleeve), der Roux-Y Magenbypass sowie der sog. Mini-Magenbypass (MGB).
Alle Verfahren erfolgen minimalinvasiv, also als Schlüssellochoperation. Der Krankenhausaufenthalt beträgt drei Nächte. Die Erholungszeit ca. 2 Wochen. Die Kosten für eine Operation werden bei einem BMI von über 35 i.d.R. von den Krankenkassen übernommen. Sollte bereits eine Operation erfolgt sein und eine Folgeoperation notwendig werden verfügt unser Team über große Erfahrung im Bereich der Revisionschirurgie. D.h. der Korrektur von Adipositaseingriffen oder der sog. Umwandlung von einem Verfahren in ein Anderes.
Schlauchmagen
Eine Schlauchmagen-OP wird oftmals auch als Sleeve-OP bezeichnet. (In Englisch bedeutet „sleeve“ „Schlauch“.) Bei dieser Operationsmethode wird der Äußere Teil des Magens vollständig entfernt. Übrig bleibt ein ca. zwei bis drei Zentimeter schmaler Schlauch (Restmagen), durch den deutlich weniger Nahrung aufgenommen werden kann. Auch setzt das Sättigungsempfinden dadurch viel schneller ein. Dies resultiert einerseits aus der deutlichen Verkleinerung des Magenvolumens. Andererseits weisen neueste medizinische Studien darauf hin, dass die Produktion des sogenannten Hungerhormones Ghrelin deutlich verringert wird. Nach der Operation ist ein Gewichtsverlust von ca. 60 % des Übergewichtes zu erwarten.
Ein Vorteil des Schlauchmagens liegt darin, dass die Operationsdauer meist kürzer ist, als bei einem Magenbypass oder Minibypass. Bei regelmäßiger Einnahme der Supplemente ist ein Mangel unwahrscheinlich. Auch wird diese Methode häufig als sogenannter Ersteingriff (Bridging) bei extrem übergewichtigen Menschen empfohlen.
Roux-Y Magenbypass
Der Magenbypass ist eine der am weitest verbreiteten und etabliertesten Methoden, um durch einen chirurgischen Eingriff eine deutliche Gewichtsreduzierung zu erzielen. Hierbei wird, ähnlich wie beim Schlauchmagen, der Magen deutlich verkleinert, sodass sehr viel weniger Nahrung aufgenommen werden kann ( restriktive Komponente). Anders als beim Schlauchmagen wird der Restmagen jedoch nicht vollständig entfernt, sondern verbleibt im Körper und produziert weiterhin Verdauungssäfte.
Außerdem wird der Dünndarm so umgeleitet (Bypass), dass sich Nahrung und Verdauungssäfte erst später im Dünndarm vermengen können. Daher kann ein Teil der Kalorien (Fette und Zucker) nicht verdaut werden, sondern verlässt den Körper wieder mit dem Stuhl. Die Nahrung erreicht viel schneller den hinteren Bereich des Dünndarmes. Dieser signalisiert dem Magen und dem Gehirn dann „ich bin satt – keine Nahrung mehr“. Hieraus resultiert ein schnelleres- und länger anhaltendes Sättigungsgefühl. Nach der Operation ist ein Gewichtsverlust von ca. 70 % des Übergewichtes zu erwarten.
Die verminderte Aufnahmemöglichkeit des Körpers für Zucker, Fette und andere Nahrungsbestandteile befördert den Gewichtsverlust. Zugleich zeigt sich jedoch, dass wichtige Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente vom Organismus durch diese operative Maßnahme schlechter aufgenommen werden können. Dies macht eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Mineral- und Vitaminpräparaten erforderlich. Da ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen nicht weh tut ist es erforderlich diese Werte regelmäßig im Rahmen der Nachsorge zu messen.
Die Länge der Schlingen und die Konfiguration der Verbindungen kann auf die individuelle Situation des Patienten angepasst werden. Es resultiert also eine maßgeschneiderte Operation. In unserem Zentrum informieren wir Sie sehr ausführlich darüber, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Varianten bieten.
Mini-Magenbypass
1997 wurde durch Robert Rutledge der „Mini-Gastric Bypass“ das erste Mal beschrieben. Es handelt sich hierbei um einen Magenbypass, bei dem im Gegensatz zum klassischen Verfahren nur eine Verbindung zum Dünndarm angelegt wird. Hierdurch verkürzt sich die Operationszeit, aber auch das Risiko von Komplikationen, da eine Verbindung weniger heilen muss. Das Verfahren zeigt einen sehr guten Gewichtsverlust bei guter Lebensqualität. Es zeigen sich im Bereich der Verbindung zum Magen allerdings etwas mehr Magengeschwüre im Langzeitverlauf. Befürchtungen, dass es bedingt durch die Exposition des Magens mit Galle zum vermehrten Auftreten von Magenkrebs kommen könnte haben sich bislang in Studien nicht bestätigt.
Es kommt bei dieser Operationstechnik sehr auf die Einhaltung kleinster Details an, die Dr. Haist bei dem Erfinder der Technik, Dr. Rutledge selbst, erlernen konnte. Nach der Operation ist ein Gewichtsverlust von ca. 70-80 % des Übergewichtes zu erwarten.
Die verminderte Aufnahmemöglichkeit des Körpers für Zucker, Fette und andere Nahrungsbestandteile befördert den Gewichtsverlust. Zugleich zeigt sich jedoch, dass wichtige Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente vom Organismus durch diese operative Maßnahme schlechter aufgenommen werden können. Dies macht eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Mineral- und Vitaminpräparaten erforderlich. Da ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen nicht weh tut ist es erforderlich diese Werte regelmäßig im Rahmen der Nachsorge zu messen.
Die Länge der Schlinge kann auf die individuelle Situation des Patienten angepasst werden. Es resultiert also eine maßgeschneiderte Operation. In unserem Zentrum informieren wir Sie sehr ausführlich darüber, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Varianten bieten.
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